Podiumsdiskussion im Oberhausener Ratssaal

Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte und SINUS Geschäftsführerin Silke Borgstedt zur aktuellen gesellschaftlichen Stimmung diskutieren

Am vergangenen Dienstagabend folgten rund 50 Gäste der Einladung in den Oberhausener Ratssaal. Anlässlich der Bürgerbefragung „Leben in Oberhausen“ diskutierten Dr. Silke Borgstedt, Geschäftsführerin des Sinus Instituts, und Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Direktor der NRW School of Governance, mit WICA Geschäftsführer Dr. Martin Florack zur aktuellen politischen Lage und gesellschaftlichen Stimmung im Land.

Oberbürgermeister Daniel Schranz beschrieb in seiner Begrüßung den Grund für die Umfrage „Leben in Oberhausen“: „Uns ist wichtig zu erfahren, was die Menschen bewegt, was sie umtreibt, was sie vielleicht auch aufregt.“ Dass etwa so viele Menschen Unzufriedenheit beim Thema Sauberkeit äußern, habe ganz konkrete Auswirkungen: „Das hat dazu geführt, dass die Stadt Oberhausen mit einem ausgeweiteten Leistungspaket der Wirtschaftsbetriebe zusätzliche Anstrengungen unternimmt.“ Schranz betonte: „Bürgerbefragungsergebnisse ernst zu nehmen, ist im Kleinen wichtig – mindestens genauso wichtig scheint es mir aber auch im Großen zu sein. Denn diese Ergebnisse sind klare Signale an die Politik.“

Zum Einstieg in die Diskussion nahmen die ExpertInnen die Corona-Pandemie in den Blick. Die Zunahme von Unsicherheiten und Zukunftsängsten durch den anhaltenden Krisenmodus sorge für steigenden Pessimismus in der Bevölkerung. Aber auch die „Wertschätzung von Freiheit war nie so hoch, denn unsere Freiheit wurde erstmals eingeschränkt“, so Korte. 

Wenn es um den gesellschaftlichen Wandel geht, komme in erster Linie die Variable des Vertrauens ins Spiel. Borgstedt dazu: „Vertrauen ist immer dort stark ausgeprägt, wo ich persönlichen Kontakt habe, und immer dort wo dies nicht der Fall ist, finden wir mehr Misstrauen.“ Korte betonte, dass Transformationspolitik immer mit Verlusten verbunden sei: „Die Bürger spüren doch, dass der Transformationsprozess unserer Gesellschaft einer Kraftanstrengung bedarf und auch zu Wohlstandsverlusten führt.“ Wie kann die Politik diesen begegnen? Es brauche „positive Zukunftsbilder“, doch derzeit seien politische Akteure eher vorsichtig beim Gestalten; die Sehnsucht nach Mut, Entschlossenheit und Führungsstärke bliebe zurzeit meist unerfüllt.

Die Ergebnisse der Befragung der Oberhausener BürgerInnen zeichnen ein erfreulicheres Bild. Statistikerin Tabea Hemker führte die Gäste durch die zentralen Zahlen und ordnete diese interpretativ ein.

Eine vollständige Aufbereitung der Befragungsergebnisse können Sie hier herunterlanden: Leben in Oberhausen 2022

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